Hundertwasser

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Tapisserien und Knüpfteppiche


 
Hundertwassers erste Tapisserie 133 Pissender Knabe mit Wolkenkratzer entstand 1952 aufgrund einer Wette, bei der er behauptet hatte, er könne eine Tapisserie auch frei, ohne Karton, also ohne eine Vorlage in der Größe der Tapisserie, weben, was ihm auch gelang. Auch sämtliche nachfolgende Tapisserien, die von Webern, die Hundertwasser ausgewählt hatte, hergestellt wurden, entstanden ohne einen Karton.
 


 
 
Bei der Übertragung seiner Werke in eine Tapisserie ging es Hundertwasser um die freie Umsetzung eines seiner Werke in ein anderes Medium und um die künstlerische Interpretation durch die Weber, das heißt um eine Umsetzung ohne Vorlage beziehungsweise Karton. Nach Hundertwassers Auffassung konnte nur diese Vorgehensweise ohne Karton dem Werk Leben einhauchen, nur so konnte ein echtes künstlerisches Werk entstehen und nicht eine unbeseelte Kopie der Vorlage. Aus diesem Grund sind alle Hundertwasser-Tapisserien Unikate.


Anders verlief es, wenn Fremde die Initiative zur Herstellung von Teppichen in Knüpftechnik ergriffen. Viele, die versucht haben, Hundertwasser-Knüpfteppiche herzustellen, mußten ihre Werke wieder zerstören, da sie Hundertwassers Vorstellungen weder in künstlerischer noch in technischer Hinsicht gerecht werden konnten. Doch im Jahr 1998 erlaubte Hundertwasser seinem afghanischen Freund Zia Uddin, einen Knüpfteppich nach dem Werk 117 Gelbe Schiffe - Das Meer von Tunis und Taormina von einheimischen Knüpferinnen herstellen zu lassen - nicht zuletzt zur Unterstützung der armen afghanischen Landbevölkerung. Er war von der eigenständigen Interpretation so begeistert, daß er mit der Ausführung einiger weiterer Teppiche einverstanden war. Als Hundertwasser im Februar 2000 von Neuseeland in Richtung Europa abreiste, nahm er den afghanischen Knüpfteppich nach 117 mit auf das Schiff Queen Elizabeth 2 und legte ihn in seiner Kabine auf.  

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